Effektive Verbesserung: die Magie der Visualisierung
Wie jeden Morgen läuft Produktionsleiter Mo auch heute durch die Produktionshallen seiner Fertigung. Und wie jeden Morgen ärgert er sich darüber, dass schon am Eingang zur Halle mehrere volle Tonnen mit Ausschuss stehen. Auf seinem Rundgang spricht Mo alle anwesenden Maschinenführer darauf an, bekommt aber nur zu hören, dass alles „normal“ läuft. Doch in einer halben Stunde muss sich Mo für die hohe Ausschussquote vor seinem Chef verantworten. Auch die Maschinenbücher oder die spärlich ausgefüllten Protokolle zur Schichtübergabe geben keine Hinweise darauf, wieso regelmäßig so viel Ausschuss anfällt. Und Mo fragt sich, wieso sich seine Mitarbeiter augenscheinlich nicht dafür interessieren, dass teures Material verschwendet wird.
Bewusstsein schaffen – aber wie?
Sicherlich wird Mo von seinen Maschinenführern nicht böswillig angelogen. Den Mitarbeitern fehlt es auch nicht an Interesse für ihre Arbeit. Wie kann es dann aber sein, dass er jeden Tag zu hören bekommt, dass alles “normal” oder “wie immer” läuft und der Ausschuss der Produktion trotzdem erheblichen Schwankungen unterliegt? Eine zentrale Ursache ist ein mangelndes Bewusstsein der Belegschaft für dieses Problem. Der Schlüssel lautet Visualisierung.
Indem Mo die Ausschusszahlen verständlich aufbereitet und diese an geeigneter Stelle platziert, wird nicht nur ihm täglich bewusst, wie viel Material weggeschmissen werden muss, sondern auch den Mitarbeitern. Das gelingt zum Beispiel dadurch, dass die Maschinenführer auf einer Liste an der Anlage für jedes weggeworfene Teil einen Strich notieren. Extreme Abweichungen werden sichtbarer und das Ziel, etwa ein als Maximum vorgegebener Ausschuss, offensichtlich. Damit steigt die Aufmerksamkeit immens an. Was fast wie Magie klingt, ist reine Alltagspsychologie und funktioniert beruflich, wie auch privat.
Visualisierung als effektive Verbesserung
Durch pragmatische Visualisierung haben Mo und seine Mitarbeiter mögliche Abweichungen in der Produktion sofort im Blick. Dadurch wird der Ausschuss reduziert. Die Teams sind zudem aussagekräftiger und berichten teilweise proaktiv, wenn die Produktion hakt, manche bringen sogar eigene Verbesserungsideen ein. Wichtig ist für Mo, dass das Bewusstsein für hohen Ausschuss und Vorgabestückzahlen geschärft und die Transparenz der Arbeitsprozesse erhöht wurde. Damit lässt sich jederzeit schnell auf notwendige Veränderungen reagieren. Und auch zu seinem Chef geht Mo jetzt wieder lieber. Reduzierter Ausschuss und gute Ideen zur weiteren Senkung sind Botschaften, die Mo gerne überbringt.